Von zwölf schwangeren Frauen (19. Schwangerschaftswoche, im Mittel 29 Jahre alt), elf nicht schwangeren prämenopausalen Frauen (29 Jahre) und 28 postmenopausalen Frauen (58 Jahre), die kein Östrogen eingenommen hatten, wurde der Energiemetabolismus ermittelt. Gewicht und Größe der Frauen waren normal und unterschieden sich innerhalb der Gruppen nur geringfügig. Alle Frauen unterzogen sich einer indirekten Kalorimetrie im basalen und postprandialen Status unter identischen Bedingungen und nahmen anschließend eine Standardmahlzeit zu sich. Der basale (5998 vs. 5712 vs. 5800 kJ / 24 h) und postprandiale Energieverbrauch (7172 vs. 6964 vs. 6955 kJ / 24 h) unterschied sich zwischen den Gruppen nicht wesentlich. Schwangere und nicht schwangere Frauen hatten eine niedrigere basale Lipid-Oxidation als postmenopausale Frauen (45,3 und 44,5 vs. 58,4 mg/min). Bei der postprandialen Kohlenhydrat-Oxidation kehrte sich das Verhältnis um. Postmenopausale Frauen hatten im Vergleich zu Schwangeren signifikant höhere Insulinwerte. In der multiplen Regressionsanalyse korrelierte das Serum-Estradiol negativ mit der postprandialen Lipid-Oxidation und positiv mit den Serumspiegeln der postprandialen unveresterten freien Fettsäuren.
Fettpolster für den Nachwuchs
Gyn-Depesche 1/2002
Fettspeicherung in der reproduktiven Phase am effektivsten
Es wird vermutet, dass Östrogene die Lipid-Oxidation und dadurch auch den Fettstoffwechsel beeinflussen. Australische Wissenschaftler überprüften diese Hypothese bei Individuen mit unterschiedlicher endogener Östrogenproduktion.
Quelle: O´Sullivan, AJ: Efficient fat storage in premenopausal women and in early pregnancy: a role for estrogen, Zeitschrift: JOURNAL OF CLINICAL ENDOCRINOLOGY AND METABOLISM, Ausgabe 86 (2001), Seiten: 4951-4956