Die ausreichende Folsäurezufuhr während der Schwangerschaft schützt das ungeborene Kind nicht nur vor Neuralrohrdefekten, sondern vermutlich auch vor späteren Autismus-Spektrum-Störungen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Metaanalyse von Studiendaten aus China.
Ein chinesisches Forschungsteam wertete zehn Kohorten- und Fall-Kontroll-Studien inklusive 23 Substudien aus. Insgesamt umfasste die Analyse 9.795 Autismus-Fälle. Das Ergebnis: Die Folsäuresupplementierung innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen reduzierte das Autismusrisiko der Kinder signifikant um 43 %. Zudem stellten die Forschenden einen Dosiseffekt fest: Bei einer Folsäureaufnahme von mindestens 400, 500 bzw. 800 μg pro Tag nahm die Erkrankungswahrscheinlichkeit um 45, 47 bzw. 51 %ab.
Folsäure spielt bei zahlreichen Stoff wechselprozessen, der DNA-Methylierung sowie der Funktion des Nervensystems eine wichtige Rolle, so die Forschenden. Angesichts der steigenden Prävalenz und schlechten Prognose von Autismus-Spektrum-Störungen sind effektive Präventionsstrategien dringend erforderlich, meinen sie.
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