Aus Versicherungsunterlagen gingen die Daten von 5146 Brustkrebspatientinnen im Alter von 20 bis 39 Jahren in Taiwan hervor. 63% erhielten adjuvant Tamoxifen, 52% Chemotherapie, 24% Radiotherapie, 8% Aromatase-Inhibitoren (AI) und 3% den monoklonalen Antikörper Trastuzumab. Während der Nachbeobachtungszeit von im Mittel knapp drei Jahren traten bei 1,4% der Frauen Frakturen auf.
Eine adjuvante Chemo- oder Tamoxifentherapie erhöhte das Frakturrisiko leicht, aber nicht signifikant. Durch AI stieg das Risiko auf mehr als das Siebenfache, Trastuzumab vergrößerte es auf das Fünffache, die Strahlentherapie auf das 4,4-Fache. Patientinnen, die AI erhielten, erlitten häufiger Hüftfrakturen, während es nach einer Radiotherapie eher zu Wirbelbrüchen kam. Mit der Zahl der Bestrahlungen nahm auch das Frakturrisiko zu. Über die eingesetzten Strahlendosen lagen keine Informationen vor. Bei der AI-Therapie stieg das Risiko bei einer Behandlungsdauer von mehr als 180 Tagen ebenfalls, allerdings erwies sich der Unterschied hier als nicht signifikant. Die bekannte Gefahr eines Knochenmasseverlusts durch AI betrifft folglich nicht nur postmenopausale, sondern auch jüngere Patientinnen. CW