Zu den im Jahr 2000 postulierten Zielen gehört das MDG 5 (Millenium Development Goal 5): Bis 2015 sollte die maternale Mortalität um drei Viertel reduziert und ein universeller Zugang zu reproduktiver Gesundheitsversorgung erreicht werden. Zwar hat die maternale Sterblichkeit tatsächlich in einigen Ländern abgenommen, doch der Fortschritt ist langsam.
Nach wie vor gibt es in vielen Ländern wohlstandsabhängige Unterschiede im Zugang zu pränataler Versorgung und Geburtshilfe. Armut, ethnische Zugehörigkeit, gesellschaftliche Stellung, Religion und das Geschlecht spielen zusammen und sorgen in manchen Ländern für eine starke Unterversorgung von Frauen, die man als „ultraarm“ bezeichnen kann.
Ultra-arme Frauen werden oft schlichtweg übersehen, als minderwertig betrachtet und sind politisch machtlos. Obwohl das aktuelle Manifest für maternale Gesundheit (manifesto for maternal health post-2015) weiter die Notwendigkeit der Berücksichtigung der Ultra-Armen bestärkt, stehen der praktischen Umsetzung einige Hindernisse im Weg: 1) Mit der Verfügbarkeit von Ressourcen und Technik allein ist es nicht getan. Die Versorgung muss auch auf die gesellschaftlichen Bedürfnisse angepasst sein. 2) Die politischen Entscheidungsträger müssen realisieren, dass für dieses Ziel oft auch Änderungen der gesellschaftlichen Strukturen notwendig sind. 3) Solange die Geldgeber für Interventionen schnelle Ergebnisse in kurzer Zeit sehen wollen, wird sich der Fokus stets auf einfacher zugängliche Gesellschaftsschichten richten. OH