Um herauszufinden, welchen Einfluss die Coronavirus-Pandemie auf die Familienplanung hat, wurden etwa 500 britische Frauen mit Kinderwunsch zu ihren Schwangerschaftsplänen befragt.
Mehr als die Hälfte der Probandinnen berichtete, COVID-19 hätte Auswirkungen auf ihre Familienplanung – davon 72 %, die eine Schwangerschaft auf einen späteren Zeitpunkt verschieben wollten. Die am häufigsten genannten Gründe waren Bedenken zur Schwangerschaftsbetreuung und antenatalen Versorgung sowie Angst vor den gesundheitlichen Folgen einer SARS-CoV-2-Infektion. Weitere 27 % gaben dagegen an, die Pandemie hätte ihre Schwangerschaftspläne vorangetrieben. Zu den Gründen zählten vor allem die Stornierung anderer Vorhaben, wie Hochzeits- oder Arbeitspläne. Obwohl diese Daten dem in den Medien vielfach prognostizierten pandemiebedingten „Baby-Boom“ widersprechen, decken sie sich mit Literaturberichten, laut derer in Zeiten der Unsicherheit Reproduktionsvorhaben zurückgestellt werden.
Der Zeitgewinn durch die aufgeschobenen Familienpläne könnte bei den Frauen zu einer intensiveren Schwangerschaftsplanung und damit zu einem besseren präkonzeptionellen Gesundheitsverhalten führen. Andererseits begünstigt die pandemiebedingte Quarantänepflicht sedentäres Verhalten, was sich wiederum nachteilig auswirken könnte. RG