In sieben Praxen, in denen Frenotomien durchgeführt wurden, erhielten die Mütter der betroffenen Kinder zwei Fragebögen zum Stillverhalten. 98 Frauen mit Säuglingen im Alter von einer bis 25 Wochen füllten den ersten Bogen vor dem geplanten Eingriff aus, 89 auch den zweiten einen Monat danach.
Die häufigsten Gründe, weshalb Mütter das verkürzte Zungenbändchen durchtrennen lassen wollten, waren Schwierigkeiten beim Anlegen des Kindes (38%) und schmerzende Brustwarzen (20%). In fast jedem dritten Fall hatte eine private Stillberaterin zu dem Eingriff geraten. Nach der Frenotomie berichteten 91% der Frauen von einer generellen Erleichterung des Stillens. Die mittels einer visuellen Analogskala ermittelten Schmerz-Scores gingen signifikant zurück (2,7 versus 5,6 von 10). Der Anteil der ausschließlich gestillten Kinder blieb mit 58% gleich. Allerdings war die Zahl der mit der Flasche gefütterten Babys beim Follow- up auf das Doppelte angestiegen.
Die Umfrageergebnisse stützen die Erfahrung, dass ein Ankyloglosson häufig zu Stillproblemen führt. Sie belegen aber auch, dass diese durch eine Frenotomie mit hoher Wahrscheinlichkeit behoben werden können. CW