Eine fröhlich schauende Schwangere macht Gebärdensprache für Gehörlose.

Arzt-Patienten-Kommunikation

Gyn-Depesche 5/2023

Gehörlose Patientinnen: Wie sich Kommunikationshindernisse überwinden lassen

Wie lässt sich die medizinische Betreuung von gehörlosen Schwangeren verbessern? Eine Umfrage unter Betroffenen gibt Hinweise.
Praxisfazit
Eine entsprechende Sensibilisierung von Ärzt:innen bereits in der Ausbildung könne Kommunikationshindernisse mindern und das Schwangerschafts-Outcome von Frauen mit einer Hörbeeinträchtigung verbessern.

Studien zeigen, dass gehörlose Frauen in der Schwangerschaft häufiger Gestationsdiabetes, Hypertonie oder Präeklampsie entwickeln und ein höheres Risiko für eine Frühgeburt, Sectio oder ein SGA-Baby haben. Inwieweit Kommunikationshindernisse dafür verantwortlich sind und wie man diese beseitigen kann, wollte ein US-amerikanisches Forschungsteam durch eine qualitative Umfrage herausfinden.

An den semistrukturierten Interviews nahmen 45 gehörlose Mütter teil, die in Gebärdensprache kommunizierten und in den letzten fünf Jahren ein Kind geboren hatten. Sie gaben Auskunft, wie sie Schwangerschaft und Entbindung erlebt und welche Erfahrungen sie mit dem Gesundheitssystem gemacht hatten. Für eine als positiv empfundene Versorgung kristallisierte sich insbesondere die zuverlässige Verfügbarkeit eines Gebärdensprachdolmetschers als wichtiger Faktor heraus. Diese war bei plötzlich einsetzenden Wehen oder Komplikationen nicht immer gegeben, was den Frauen das Verständnis für notwendige medizinische Maßnahmen erschwerte. Im Idealfall sollte der Dolmetscher auch über medizinische Kenntnisse verfügen.

Als Herausforderung beschrieben es manche Befragte, einen Arzt zu finden, der im Umgang mit hörbehinderten Menschen erfahren war und/ oder sich in deren Schwierigkeiten einfühlen konnte. Dafür nahmen sie teilweise lange Fahrtwege in Kauf.

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