Der Gynäkologe sollte zuständig sein, findet Rachel N. Pauls, Cincinnati, USA. Ihrer Erfahrung zufolge spielten oft nicht nur ästhetische, sondern auch funktionelle Gründe eine Rolle. Die Zufriedenheit nach Labienkorrektur sei „überwältigend hoch“. Im Sinne der Fürsorgepflicht für die Patientinnen hält Pauls es für richtig, dass sich Gynäkologen als Spezialisten für die weibliche Intimregion eines solchen Eingriffs annehmen. Dass diese OP körperliche, psychologische oder sexuelle Vorteile bringt, sei keineswegs erwiesen, betont dagegen Rebecca G. Rogers, Albuquerque, USA. Auch „primum non nocere“ sieht sie nicht hinreichend erfüllt. Solange keine prospektiven vergleichenden Studien mit validierten Endpunkten vorliegen, sei keine Aussage über die Sicherheit und Wirksamkeit des Eingriffs möglich. Die Vermarktung des „Idealbilds“ einer präpubertären Vulva, kritisiert Rogers, macht sich die gesellschaftliche Verwundbarkeit der Frau als „Sexobjekt“ zunutze. Kurz: Rogers rät ab! CW
Vaginale Schönheitsoperationen
Gyn-Depesche 6/2014
Gehört die kosmetische Labienkorrektur zu den Aufgaben eines Gynäkologen?
Immer mehr Frauen wünschen sich aus ästhetischen Gründen eine Schamlippen-OP. Sollten Gynäkologen solche Eingriffe vornehmen?
Quelle:
Pauls RN, Rogers RG: Should gynecologists provide cosmetic labiaplasty procedures? Am J Obstet Gynecol 2014; 211: 218-21