Endometriose

Gyn-Depesche 1/2003

GnRH-Analogon ist wirksam und gut verträglich

Patientinnen mit einer Endometriose sprechen meistens auf einen Östrogen-Entzug mittels eines GnRH-Analogons gut an. Diese Art der Downregulation ist auch bei der IVF von Frauen mit Endometriose von Vorteil.

In einer Anwendungsbeobachtung mit 457 Endometriose-Patientinnen wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit des GnRH-Analogons Leuprorelinacetat-Depot geprüft. Die zum Teil mehrmals vorbehandelten Frauen erhielten im Rahmen einer 3-Stufen-Therapie mit First- und Second-look-Laparoskopie sechs Monate lang einmal monatlich Leuprorelinacetat-Depot s.c.. Dabei sanken Estradiol- und Progesteron-Serumspiegel ausgeprägt. Der r-AFS-Score (revidierte Klassifikation der American Fertility Society) sank während der sechsmonatigen Therapie um durchschnittlich 6 Punkte. Die Endometriose-assoziierten Beschwerden gingen zurück oder verschwanden ganz. Die Verträglichkeit des Präparats wurde von 81% der Ärzte und 60% der Patientinnen mit gut bzw. sehr gut beurteilt. Als häufigste Nebenwirkungen wurden Hitzewallungen, Kopfschmerzen und Schlafstörungen angegeben - typische Symptome des Östrogenmangels, die durch eine "add-back"-Therapie (kontinuierliche Gabe niedrig dosierter Östrogene und Gestagene) gut unter Kontrolle gehalten werden können. Der Einfluss einer langen Downregulation mit Leuprorelinacetat-Depot (3,75 g i.m. alle 28 Tage über drei Monate, n = 25) auf den Ausgang einer sich direkt anschließenden IVF im Vergleich zu einer einmaligen Gabe eines GnRH-Antagonisten (n = 26) im Vorzyklus der IVF-Behandlung wurde in einer prospektiven randomisierten Studie untersucht. Follikelzahl, Eiausbeute, Befruchtungsrate und Zahl der Embryonen unterschieden sich nicht signifikant. Die Schwangerschaftsrate lag in der Gruppe mit langer Downregulation aber erheblich höher (80% vs. 53,85%). Auch zeigte sich für Leuprorelinacetat-Depot ein Trend zu einer höheren Implantationsrate (42,68% vs. 30,38%). (GS)

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