Schwangere mit angeborenem Herzfehler

Gyn-Depesche 4/2003

Herausforderung für Arzt und Geburtshelfer

Die Zahl der schwangeren Frauen mit angeborenem Herzfehler hat aufgrund der verbesserten Prognose stark zugenommen. Münchner Wissenschaftler untersuchten Art und Häufigkeit von Komplikationen bei Müttern mit angeborenem Herzfehler und ihren Kindern während Schwangerschaft, Entbindung und im Puerperium.

Von 106 Frauen mit angeborenem Herzfehler (122 Schwangerschaften), die an der Multicenterstudie teilnahmen, hatten 72 Frauen vor der Entbindung den Herzfehler operativ behandeln lassen. Zu Beginn der Schwangerschaft befanden sich alle Patientinnen in der Funktionsklasse I und II. Während der Schwangerschaft verschlechterten sich bei 25,5% der Frauen, vor allem im zweiten und dritten Trimenon die Symptome. Bei 11,3% traten gravierende Probleme auf: Blutungen, Hypertonie, Herzrhythmusstörungen, Endokarditis, Leberstauung, Verschlimmerung der Zyanose sowie Todesfälle. 12% der Geburten waren Frühgeburten. Fünf Frauen hatten einen therapeutischen, neun einen spontanen Abort, eine Frau einen intrauterinen Fruchttod. Bei 79% der Schwangeren war eine Spontanentbindung möglich, bei 21,3% wurde eine Schnittentbindung durchgeführt. Sechs der 111 lebend geborenen Kinder (5,4%) hatten einen angeborenen Herzfehler.

Quelle: Kaemmerer, H: Pregnancy in congenital cardiac disease: an increasing challe for cardiologists and obstetricians - a prospective multicenter study, Zeitschrift: ZEITSCHRIFT FUR KARDIOLOGIE, Ausgabe 92 (2003), Seiten: 16-23

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