Gutartige Brustdrüsenerkrankungen

Gyn-Depesche 2/2000

Höheres Brustkrebsrisiko durch Östrogen-Ersatztherapie?

Der Einfluss langjähriger Östrogenersatz-Therapie (EET) auf das Mamma-Ca.-Risiko ist generell nicht unumstritten. Wie wirkt sich EET bei Frauen mit gutartigen Brustdrüsenerkrankungen aus?

5 813 Patientinnen mit bioptisch gesicherten gutartigen Brustdrüsenerkrankungen entwickelten in 190 845 Patientenjahren 444 invasive Mammakarzinome. Eine EET zeigte keinen Einfluss auf die Brustkrebshäufigkeit, wohl aber die Histologie der primär diagnostizierten Brustdrüsenerkrankung: das relative Risiko im Vergleich zu Frauen mit gutartigen Brustdrüsenerkrankungen betrug bei atypischer Hyperplasie 2,87 (95% Ki, 1,3 bis 6,3) mit EET und 2,53 ohne EET; bei komlexem Fibroadenom wurden 1,57 (mit EET) vs. 1,46 ermittelt. Bei Vorliegen einer proliferativen Erkrankung ohne Atypie lag das Risiko bei 1,37 vs. 1,13 (ohne EET). Auch für Frauen mit hoher familiärer Belastung stieg das Risiko durch EET nicht weiter an. Die Dauer der Östrogentherapie spielte keine Rolle.

Quelle: Dupont, WD: Estogen therapy in women with a history of proliferative breast disease, Zeitschrift: CANCER, Ausgabe 85 (1999), Seiten: 1277-1283

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