An der ASPIRIN-Studie nahmen 11.976 Schwangere in sieben Ländern Asiens, Afrikas und Mittelamerikas teil. Zwischen SSW 6 und 13 sowie zwischen SSW 26 und 30 wurde der Hb-Wert der Frauen bestimmt. Jeweils die Hälfte der Studienteilnehmerinnen hatte randomisiert niedrig dosierte Acetylsalicylsäure erhalten. Da sich die Hb-Werte in der Verum- und in der Placebo-Gruppe nicht unterschieden, wurden in der weiteren Auswertung beide zusammengefasst. Der Anteil der Frauen mit Werten unter 11 g/dl in der Frühschwangerschaft, was als Hinweis auf eine Anämie gilt, lag zwischen 10,5 % in Guatemala und 67,7 % in Pakistan.
Es zeigte sich, dass Hb-Werte von 7,0 bis 8,9 g/dl im ersten Trimenon signifikant mit Totgeburten, SGA-Babys und einem Geburtsgewicht unter 2.500 g assoziiert waren. Auch hier fanden sich allerdings regionale Unterschiede. Generell schienen höhere Hb-Werte in der Frühschwangerschaft fetale und neonatale Komplikationen zu reduzieren. Lediglich das Risiko für eine Totgeburt nach der 20. SSW folgte einer U-förmigen Kurve mit einem erneuten Anstieg bei Werten über 12 g/dl.
Im dritten Trimenon erwiesen sich die Zusammenhänge zwischen dem maternalen Hb und dem kindlichen Wohlergehen als ausgeprägter. In Bezug auf Totgeburten, Frühgeburten und die neonatale Mortalität in den ersten vier Lebenswochen steigerten in dieser Kohorte aus einkommensschwachen Ländern jedoch nicht nur niedrige, sondern teilweise auch höhere Hb-Werte (> 13 g/dl) das Risiko. CW