Grampositive stäbchenförmige Milchsäurebakterien, Lactobacillus - Probiotika.

Prävention des Zervixkarzinoms

Gyn-Depesche 3/2023

HPV-Eradikation durch Laktobazillen

Durch humane Papilloma-Viren (HPV) verursachte zytologische Anomalien an der Zervix lassen sich durch eine orale Zubereitung mit Laktobacillus crispatus M247 reduzieren.

Seit 2011 gilt die Einteilung des vaginalen Mikrobioms in so genannte „community state types“ (CST) als weithin akzeptiert. Wird die Vaginalflora primär von einer der vier häufigsten vaginalen Laktobacillus-Spezies dominiert, unterscheidet man jeweils die CST I, II, III bzw. V. Bei Vorherrschen anderer, oft anaerober Bakterien, wie Prevotella, Gardnerella, Atopobium, Streptococcus und Sneathia, wird das Cluster als CST IV bezeichnet.

Ein solches nicht Laktobazillen-dominiertes Mikrobiom wurde mit einer schlechteren vaginalen Gesundheit in Verbindung gebracht sowie einer höheren Rate an Infertilität, Frühgeburten und bakterieller Vaginosen. Auch virale Infektionen, einschließlich humaner Papillomaviren (HPV), scheinen bei Frauen mit CST IV häufiger zu sein als etwa bei solchen mit CST I, bei dem Lactobacillus cripatus dominiert.

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse hat ein Forschungsteam aus Italien nun erstmals untersucht, ob eine dreimonatige orale Zufuhr von L. crispatus M247 bei 35 HPV-positiven Frauen die HPV-Eradikation fördert. Während das Mikrobiom der meisten Probandinnen zu Studienbeginn in die Kategorie CST IV fiel, war es danach in 97 % der Fälle Laktobazillen-dominiert. Auch der HPV-Status unterschied sich signifikant: Nach der Behandlung fiel der DNA-basierte Test auf HPV bei 71 % der Frauen negativ aus. Diese Verbesserung war bei Trägerinnen eines Niedrig- sowie eines Hochrisiko-HPV-Typus gleichermaßen signifikant. Eine unbehandelte Kontrollgruppe fehlte jedoch, weshalb sich die relative Effektivität nicht beziffern lässt.

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