Zervixkarzinom-Screening

Gyn-Depesche 8/2006

HPV-Test zur Abklärung bei unklarem zytologischem Befund ist kosteneffektiv

Das humane Papillomavirus (HPV) gilt als zentraler ätiologischer Faktor bei der Entstehung des Zervixkarzinoms. Seit längerem wird darüber diskutiert, den HPV-Test zum Management von unklaren Befunden mit in das Zervixkarzinom-Screening mit aufzunehmen. Zwei englische Studien untersuchten nun den Effekt des HPV-Scree nings bei Frauen mit unklarem oder positivem Pap-Befund.
Praxisfazit
Seit Einführung des Pap-Tests zur Früh erkennung von Zervixkarzinomen ist die Rate der Erkrankungen und Todesfälle stark zurückgegangen. Der HPV-Test wäre aufgrund seiner hohen Sensitivität und Reproduzierbarkeit theoretisch der bessere Primärscreening-Test. Aufgrund der vielen Nachteile wie erhöhte Kolposkopierate, Altersabhängigkeit oder Unspezifität des HPV-Tests in Bezug auf HPV-Subtypen sollte der HPV-Test nur in Kombination mit dem zytologischen Scree ning zur Triage von unklaren Pap-Befunden herangezogen werden.

Basierend auf den Daten einer bereits 2001 durchgeführten NHS-Multicenterstudie, die das klinische und epidemiologische Outcome bei Anwendung verschiedener HPV-Screening-Strategien zur Ergänzung bei unklaren Pap-Befunden untersuchte, wurden mit Hilfe eines mathematischen Modells einzelne Screening-Strategien im Hinblick auf Kos ten, Kosteneffektivität und Lebenserwartung verglichen. In einer zweiten Studie wurde bei 5506 Frauen die Effizienz des HPV-Screenings plus Dünnschichtzytologie bei unklaren zytologischen Befunden mit der Effizienz der konventionellen Zervixzytologie ver glichen.

Die Durchführung einer Dünnschichtzytologie in Kombination mit einem HPV-Test bei Frauen über 35 Jahren mit grenzwertigem oder leicht dyskaryotischem Pap-Befund stellt nach der konventionellen Zytologie ohne HPV-Test die kostengünstigste Screening-Strategie dar. Sie beläuft sich auf 5 528 € pro gerettetem Lebensjahr. Das HPV-Screening schnitt dabei in Bezug auf die Faktoren Effektivität und Kosteneffektivität besser ab als ein Screening mit der Dünnschichtzytologie alleine. Eine Ausweitung der kombinierten Strategie auf die Gruppe der 25- bis 34-jährigen Frauen kostet zusätzliche 4233 € pro gewonnenem Lebensjahr.

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