Zervixkarzinom-Screening
Gyn-Depesche 8/2006
HPV-Test zur Abklärung bei unklarem zytologischem Befund ist kosteneffektiv
Das humane Papillomavirus (HPV) gilt als zentraler ätiologischer Faktor bei der Entstehung des Zervixkarzinoms. Seit längerem wird darüber diskutiert, den HPV-Test zum Management von unklaren Befunden mit in das Zervixkarzinom-Screening mit aufzunehmen. Zwei englische Studien untersuchten nun den Effekt des HPV-Scree nings bei Frauen mit unklarem oder positivem Pap-Befund.
Praxisfazit
Seit Einführung des Pap-Tests zur Früh erkennung von Zervixkarzinomen ist die Rate der Erkrankungen und Todesfälle stark zurückgegangen. Der HPV-Test wäre aufgrund seiner hohen Sensitivität und Reproduzierbarkeit theoretisch der bessere Primärscreening-Test. Aufgrund der vielen Nachteile wie erhöhte Kolposkopierate, Altersabhängigkeit oder Unspezifität des HPV-Tests in Bezug auf HPV-Subtypen sollte der HPV-Test nur in Kombination mit dem zytologischen Scree ning zur Triage von unklaren Pap-Befunden herangezogen werden.