Immunhistochemische Färbungen von Mammabiopsien zeigten bei Krebspatientinnen einen Anstieg von Phospho-Insulin/ IGF-1-Rezeptoren und eine erhöhte Infiltration tumorassoziierter Makrophagen. Es stellte sich heraus, dass bei 56 von 75 Mammakarzinom- Patientinnen (75%) der Insulin/IGF-1R-Signalweg aktiviert war. Dies korrelierte mit einer erhöhten Makrophagen-Infiltration und einem fortgeschrittenen Tumorstadium. Bei Patientinnen mit invasivem Brustkrebs stieg die Rate auf 87%. Im Mausmodell konnte man nachweisen, dass tumorassoziierte Makrophagen und Fibroblasten die Hauptquelle von IGF-1 und -2 in der Mikroumgebung von invasiven Tumoren und Metastasen sind.
Ebenfalls bei Mäusen mit induziertem triple-negativem Brustkrebs testete man die Wirkung des IGF-1/-2-blockierenden Antikörpers Xentuzumab auf die Tumorprogression. Jeweils 16 Mäuse wurden mit Paclitaxel/Xentuzumab oder nur mit Paclitaxel behandelt. Das Wachstum des Primärtumors und auch von Lungenmetastasen wurde durch Xentuzumab signifikant reduziert. Auf die Makrophagen- Infiltration wirkte sich die IGF-Blockade nicht aus. Dies spricht für eine selektive Unterdrückung der tumorwachstumsfördernden Eigenschaften, während das anti-tumorigene Potenzial anderer Makrophagenpopulationen erhalten bleibt. CW