Intrauterines Wachstum

Gyn-Depesche 2/2024

Insulinresistenz als Biomarker für fetale Adipositas

Die maternale Blutzuckerregulation in der zweiten Schwangerschaftshälfte stellt offenbar die Weichen für kindliches Übergewicht – auch wenn kein Diabetes vorliegt. Mit dem HOMA-Index lässt sich der fetale Körperfettanteil gut vorhersagen.
Praxisfazit
Als optimales Zeitfenster für die Bestimmung der endogenen Insulinresistenz empfehlen die Forschenden ein Gestationsalter von etwa 20 Wochen. Zeigt sich eine erhöhte Insulinresistenz an, so könne möglicherweise eine kohlenhydrat- und fettreduzierte Diät in Kombination mit sportlichem Training dazu beitragen, das Risiko für Adipositas und metabolische Dysfunktion beim Nachwuchs zu reduzieren. Der Einfluss solcher Interventionen ist bis dato allerdings noch nicht untersucht.

In die prospektive Kohortenstudie an der University of California in Irvine gingen 137 unkomplizierte Einlingsschwangerschaften ohne präexistenten Diabetes ein. Jeweils in der 12., 20. und 30. SSW bestimmte man die maternale Insulinresistenz mittels HOMA-Index (Nüchtern-Insulinspiegel mal Nüchtern-Glukosespiegel durch 405). Parallel wurde sonografisch die subkutane Fetteinlagerung der Feten am Oberarm, Oberschenkel und Bauch gemessen.

Sowohl in der 20. als auch in der 30. SSW zeigte mütterliche Insulinresistenz eine signifikante positive Assoziation mit fetaler Adipositas – nicht jedoch mit dem sonografisch bestimmten Fetalgewicht. Der HOMA-Index in der 20. SSW korrelierte darüber hinaus auch mit dem Körperfettanteil des Fetus in der 30. SSW. Ein Zusammenhang mit der maternalen Glukose-Homöostase in der 12. SSW fand sich dagegen nicht. Die Signifikanz der beobachteten Korrelationen blieb selbst dann erhalten, wenn der präkonzeptionelle BMI – der erwartungsgemäß die maternale Blutzuckerregulation beeinflusste – als Störfaktor einkalkuliert wurde. Gleiches galt für die Adjustierung an den HOMA-Index in der 12. SSW. Auch nach Ausschluss der Daten von acht Schwangeren mit Gestationsdiabetes veränderten sich die Ergebnisse kaum.

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