Die integrative Medizin vertritt die Auffassung, dass konventionelle Maßnahmen – etwa die Gabe von Statinen bei Hypercholesterinämie – sinnvoll und notwendig sein können, sie aber von einer Ergänzung durch komplementäre Ansätze wie Naturheilkunde, Anthroposophische Medizin, Homöopathie, Akupunktur, Meditation (oder eine Kombination) profitieren können, um so die individuelle Lebenssituation der Patient:innen ganzheitlich zu berücksichtigen.
Denn auch die Fachdisziplin rund um das Herz wird seit dem Aufkommen der Psychokardiologie stetig offener für einen ganzheitlicheren Kurs. Damit einher geht auch das Infragestellen von lange dominierenden Modellvorstellungen des Herzens – nicht zuletzt der vom Herzen als Pumpe, wie Dr. med. Jakob Gruber, Leitender Arzt der Abteilungen für Innere Medizin und Kardiologie am Gemeinschaftskrankenhaus Witten/Herdecke aufzeigte. Er berichtete auch von seinen Erfahrungen mit dem regulativ wirksamen Arzneimittel Cardiodoron®. Es unterstützt durch synergistische Effekte dreier unterschiedlich wirksamer Heilpflanzenextrakte das Zusammenspiel von Herz und Kreislauf. Aus der Sicht der Anthroposophischen Medizin regt die Schlüsselblume (Primula veris) über die Atmung die systolischen Prozesse an, verdünnte Bilsenkraut-Tinktur (Hyoscyamus niger) wirkt psychovegetativ entspannend und unterstützt die diastolischen Funktionen, die Eselsdistel (Onopordum acanthium) stabilisiert die rhythmischen Prozesse und unterstützt den Herzmuskel. Die Komposition beeinflusst somit keine spezifischen pathophysiologischen Vorgänge, sondern stärkt die gesundheitsbildenden Funktionen des Herz-Kreislauf-Systems. Durch diese Unterstützung der vegetativen Regulation kann oft einer Chronifizierung vorgebeugt werden. Neben praktischen Erfahrungen bestätigen auch Studien die Wirksamkeit und Verträglichkeit dieses Regulationsarzneimittels bei Störungen der vegetativen Rhythmik.