Postpartale Kontrazeption

Gyn-Depesche 2/2018

IUD-Einlage während der Sectio

Da viele Frauen innerhalb eines Jahres nach einer Geburt erneut schwanger werden, ist eine zuverlässige postpartale Kontrazeption erforderlich. Sollte Müttern mit Kaiserschnittentbindung routinemäßig die Einlage einer Spirale im Rahmen der Sectio angeboten werden?

Wissenschaftlerinnen aus Edinburgh haben sich mit dieser Fragestellung beschäftigt. Sie wollten herausfinden, wie viele Frauen sich für diese Verhütungsmethode entscheiden und mit welchen Komplikationen bei diesem Vorgehen gerechnet werden muss. Einige Wochen vor einer geplanten Sectio wurden 877 Schwangere schriftlich über die verschiedenen postpartalen Kontrazeptionsmöglichkeiten informiert. 120 Frauen (13,7%) entschieden sich für die intraoperative Insertion eines IUD. In 100 Fällen wurde eine Levonorgestrel-haltige und in 14 Fällen eine Kupferspirale eingelegt.
Innerhalb der ersten zwölf Monate nach der IUD-Einlage traten zehn Expulsionen auf (8,8%). In sieben Fällen wurde die Spirale bereits innerhalb der ersten sechs Wochen nach der Entbindung ausgestoßen. Rund 85% der Frauen, die ein Jahr nach der Sectio kontaktiert werden konnten, wendeten weiterhin ein IUD an, und rund 93% der Befragten gaben an, „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ mit der Verhütungsmethode zu sein. LO
Quelle:

Heller R et al.: Routine provision of intrauterine contraception at elective cesarean section in a national public health service: a service evaluation. Acta Obstet Gynecol Scand 2017; 96(9): 1144-51

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