Unter Federführung der University of Birmingham hat ein Forscherteam die Vitamin-D-Plasmakonzentrationen von knapp 3.000 Neugeborenen aus Großbritannien untersucht – von denen eine Hälfte im Spätsommer geboren wurde, die andere Hälfte zum Winterende. Die Blutproben waren innerhalb einer Woche nach der Geburt im Rahmen des Neugeborenen-Screenings genommen worden.
Mit Vitamin-D-Spiegeln unter 30 nmol/L lag bei 35,7 % der Neugeborenen eine Defizienz vor, also ein schwerer Mangel. 33,7 % waren mit Werten zwischen 30 bis 50 nmol/L leicht unterversorgt und demnach von einer Vitamin-D-Insuffizienz betroffen. Dabei zeigte sich ein deutlicher jahreszeitlicher Unterschied: Die mediane Vitamin-D-Konzentration war bei den Wintergeborenen mit 29,1 nmol/L signifikant niedriger als bei den Sommerkindern mit 49,2 nmol/L. Ein besonders hohes Risiko für einen schweren Mangel trugen mit 47,4 % und 47,7 % schwarze sowie asiatischstämmige Neugeborene. Zum Vergleich: Von den weißen Neugeborenen britischer Herkunft waren 30,3 % Vitamin-D-defizient.
Das derzeitige Programm zur antenatalen Nahrungsergänzung in Großbritannien schütze Neugeborene demnach nicht ausreichend vor einem Vitamin-D-Mangel, kritisieren die Studienautor:innen. Einfacher und effektiver als die Gabe von Supplementen wäre die Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D – ein Ansatz, der in nördlichen Staaten Europas bereits Erfolg zeigte, so etwa in Finnland. RG