Schwangerschafts-Risiken

Gyn-Depesche 5/2014

Jedes Kilo zählt

Weltweit ereignen sich jedes Jahr Millionen Totgeburten (fetaler Exitus nach SSW 20), überwiegend in Ländern mit geringem Durchschnittseinkommen. Dazu kommen ähnlich viele neonatale Todesfälle. Das Gewicht von Schwangeren könnte ein Einflussfaktor sein.

Der Zusammenhang zwischen Body Mass Index und Ausgang einer Schwangerschaft war bisher nicht eindeutig. Deswegen setzte man in London eine Metaanalyse zu diesem Thema auf. Es kamen 38 Kohortenstudien zusammen. Die Auswertung ergab eine Zunahme des relativen Risikos für fetalen Tod pro Anstieg des BMI um fünf Punkte um den Faktor 1,21; für Totgeburt betrug das RR 1,24 und für perinatalen Tod 1,16 (jeweils Vertrauensbereich nicht unter 1,0, d. h. signifikant). Dabei wurde ein BMI von 20 als Referenz genommen. Der Zusammenhang war für Totgeburt fast linear; ansonsten zeigten die Kurven für höhere BMI-Bereiche einen steileren Anstieg. Die meisten der Studien stammten aus Europa und Nordamerika. Ob die Zusammenhänge auch für Entwicklungs- und Schwellenländer gelten, bleibt also offen. Festzuhalten bleibt, dass Frauen mit Kinderwunsch auf ihr Gewicht achten sollten. Richtli- nien sollten das unbedingt berücksichtigen, auch wenn bis dato noch kein „konzeptions-idealer“ BMI definiert werden konnte. WE

Quelle:

Aune D et al.: Maternal body mass index and the risk of fetal death, stillbirth, and infant death. A systematic review and metaanalysis. JAMA 311 (2014) 1536-1546

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x