Differenzierte niedrigdosierte HRT

Gyn-Depesche 6/2004

Keine Belege für erhöhtes kardiovaskuläres Risiko

Mit der Kombination aus 17-beta-Estradiol und Drospirenon steht seit kurzem eine neuartige Option für die individualisierte, differenzierte Hormonersatztherapie (HRT) zur Verfügung.

Aktuell gilt die Empfehlung, die niedrigst mögliche Östrogen-Dosis zu verwenden, die klimakterische und urogenitale Beschwerden beseitigt sowie eine effektive Osteoporose-Prophylaxe gewährleistet. Auch bei den Gestagenen ist die niedrigst mögliche Dosis anzustreben. Für diesen differenzierten Einsatz der niedrig dosierten HRT gibt es bislang keine Belege für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, so PD Dr. A. O. Mück, Tübingen. In einem neuen HRT-Präparat wird 17-beta-Estradiol (1 mg) mit dem innovativen Gestagen Drospirenon (2 mg) kombiniert. Dieses wirkt antiandrogen und wie Progesteron antimineralokortikoid, weist jedoch keine glukokortikoiden Partialeffekte auf. Dadurch können, so Mück, positive Wirkungen auf Gefäße und Stoffwechsel erwartet werden. Der Blutdruck bleibt stabil, Wasserretention und die dadurch bedingte Gewichtszunahme sowie Brustspannen und Ödeme werden verhindert. Auch hinsichtlich der Linderung klimakterischer Beschwerden überzeugt das neue HRT-Medikament. So wurde ein Rückgang der Hitzewallungen bereits in der zweiten Behandlungswoche beobachtet; nach fünf Wochen waren sie fast vollständig beseitigt. Ähnlich positive Resultate wurden für Schweißausbruch, Schlafstörungen sowie Niedergeschlagenheit, Nervosität und Scheidentrockenheit verzeichnet. Die Lebensqualität der Frauen erhöhte sich signifikant. 75% der behandelten Frauen waren bereits nach drei Behandlungszyklen blutungsfrei, nach zwölf Zyklen waren es 90%. (GS)

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