Frühgeburten

Gyn-Depesche 6/2022

Keine neurologischen Defizite durch ART

Frühgeborene, die mithilfe assistierter Reproduktionstechniken gezeugt wurden, haben im Vorschulalter kein höheres Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen.
Aus einer französischen Kohortenstudie gingen die Daten von 4.349 Kindern hervor, die in der 24. bis 34. SSW zur Welt gekommen waren und das Alter von fünfeinhalb Jahren erreicht hatten. Bei 814 von ihnen war die Schwangerschaft durch IVF oder Ovulationsinduktion eingetreten.
Bei Intelligenztests schnitten die Kinder aus der ART-Gruppe sogar etwas besser ab als ihre Altersgenossen mit spontaner Konzeption. Diese Unterschiede verschwanden jedoch nach der Anpassung an soziodemografische Faktoren. Auch die Wahrscheinlichkeit für Zerebralparesen, sensorische Entwicklungsdefizite und Koordinationsstörungen erwies sich in beiden Gruppen als gleich hoch. Subgruppenanalysen von Kindern, die nach ICSI, IVF, intrauteriner Insemination oder Ovulationsinduktion geboren wurden, zeigten ebenfalls keine Abweichungen. In älteren Studien hatten sich Hinweise ergeben, dass Frühgeborene nach IVF im Alter von zwei Jahren häufiger an Zerebralparesen litten. Dass sich bei den Vorschulkindern in der französischen Kohorte keine Differenzen in der neurologischen Entwicklung zeigten, führen die Autoren vor allem auf die Weiterentwicklung der ART-Methoden zurück. CW
Quelle: Verhaeghe C et al.: Neurodevelopment at 5 years of age for preterm-born children according to mode of conception: a cohort study. Am J Obstet Gynecol 2022; doi: 10.1016/j.ajog.2022.05.062
ICD-Codes: O47.0

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