Frauen mit angeborenen Herzfehlern haben einen besonderen Beratungsbedarf im Hinblick auf Kinderwunsch und Schwangerschaft, inklusive kontrazeptiver Fragestellungen. Wie dies in der Praxis umgesetzt wird, hängt u. a. von zusätzlichen Einschränkungen der Frauen ab, berichtet ein US-Forschungsteam.
Frauen mit angeborenen Herzfehlern haben ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen, in einigen Fällen ist eine Gravidität sogar kontraindiziert, so Sherry Farr von den Centers for Disease Control and Prevention in Atlanta, Georgia. Mehr als ein Drittel der Betroffenen leidet zusätzlich an Behinderungen, beispielsweise an Einschränkungen des Seh- oder Hörvermögens, der Mobilität oder der kognitiven Fähigkeiten. Um zu klären, wie viele dieser Frauen in der Praxis tatsächlich eine Beratung zur Reproduktionsgesundheit erhalten, welche Sorgen die betroffenen Frauen umtreiben und welche Erfahrungen sie machen, wertete sie gemeinsam mit weiteren Forschenden die Daten von 778 Frauen mit einem angeborenen Herzfehler aus, die im Alter zwischen 19 und 38 Jahren an einer entsprechenden Umfrage teilgenommen hatten.
Rund 42 % der Befragten wiesen mindestens eine Behinderung auf. Am häufigsten handelte es sich dabei um kognitive Defizit eun dUnselbstständigkei ti mAlltag .Etwa 24 % der Herzpatientinnen mit einer Behinderung, aber nur 19 % der unbeeinträchtigten Frauen hatten jemals eine Verhütungsberatung erhalten und 18 bzw. 8 %war angesichts der Herzproblematik von einer Schwangerschaft abgeraten worden. Ein größerer Anteil der beeinträchtigten Frauen äußerte Besorgnis bezüglich der Reali-sation eines Kinderwunschs (36 vs. 32 %) und mehr als doppelt so viele Betroffene hatten aufgrund der Herzerkrankung eine Schwangerschaft vermieden (20 vs. 8 %). 39 % der Frauen ohne, aber nur 30 % der Frauen mit Handicap waren bereits einmal schwanger gewesen. Diese Zusammenhänge persistierten auch bei Ausschluss von 71 Frauen mit Chromosomenanomalien.
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