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Kinderwunschbehandlungen könnten das Schlaganfallrisiko erhöhen

Eine aktuelle Datenbankanalyse im JAMA Network zeigt, dass US-Amerikanerinnen, die mit Hilfe einer Fruchtbarkeitsbehandlung schwanger geworden sind, im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes häufiger einen Schlaganfall erleiden als andere Mütter. Ob ein direkter Zusammenhang besteht, ist jedoch unklar.
Praxisfazit
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Unfruchtbarkeitsbehandlung mit einem erhöhten Risiko für einen Krankenhausaufenthalt wegen eines Schlaganfalls innerhalb von 12 Monaten nach der Entbindung verbunden ist. Daher sollte ein optimales Risikoscreening und eine rechtzeitige Nachsorge in Betracht gezogen werden, um die mit einem Schlaganfall verbundenen Faktoren in der Zeit vor und nach der Entbindung zu verringern.

Auch in den USA steigt die Zahl der Frauen, die sich ihren Kinderwunsch mit medizinischer Unterstützung erfüllen. Etwa 2% aller Frauen werden derzeit nach einer intrauterinen Insemination oder einer assistierten Reproduktion schwanger. Obwohl diese Fruchtbarkeitsbehandlungen sicher sind, können die hohen Östrogendosen, die zur Gewinnung von Eizellen eingesetzt werden, langfristige gesundheitliche Folgen haben.

Eine bevölkerungsbasierte Kohortenstudie mit 31.339.991 schwangeren Frauen, die zwischen 2010 und 2018 entbunden haben, ergab einen signifikanten Zusammenhang zwischen medizinischer Unterstützung bei der Schwangerschaft und dem Risiko für einen Schlaganfall im ersten Jahr nach der Entbindung. Die Rate der Krankenhausaufenthalte wegen eines Schlaganfalls innerhalb von 12 Monaten nach der Entbindung betrug 37 pro 100.000 Personen (105 Patientinnen) bei denjenigen, die eine Unfruchtbarkeitsbehandlung erhielten, und 29 Krankenhausaufenthalte pro 100.000 Personen (9.027 Patientinnen) bei denjenigen, die nach einer spontanen Empfängnis entbanden (Ratenunterschied, 8 Krankenhausaufenthalte pro 100.000 Personen; 95%-KI -6 bis 21 Krankenhausaufenthalte pro 100.000 Personen; HR 1,66; 95%-KI 1,17 bis 2,35). Das Risiko einer Krankenhauseinweisung für einen hämorrhagischen Schlaganfall (bereinigte HR 2,02; 95%-KI 1,13 bis 3,61) war höher als das für einen ischämischen Schlaganfall (bereinigte HR 1,55; 95%-KI 1,01 bis 2,39). Das Risiko einer Krankenhauseinweisung wegen eines Schlaganfalls stieg mit der Zeit, die zwischen der Entbindung und der Krankenhauseinweisung wegen eines Schlaganfalls verging, insbesondere bei hämorrhagischen Schlaganfällen.

Andererseits entscheiden sich ältere Frauen mit gesundheitlichen Risiken häufiger für eine Kinderwunschbehandlung. Dies zeigte sich auch bei der Auswertung der US-amerikanischen Krankenhausregister. Von den 287.813 Frauen, die eine vorausgegangene Kinderwunschbehandlung angaben, litten 5,1% an Bluthochdruck im Vergleich zu 2,0% der Frauen, die ohne medizinische Hilfe schwanger wurden. Auch Präeklampsie (4,5% vs. 2,5%) und Schwangerschaftsdiabetes (8,2% vs. 2,0%) traten bei ihnen häufiger auf.

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