Für die Studie hatte das Forschungsteam die Krankenkassendaten von mehr als einer halben Million gesetzlich versicherter Frauen zwischen 35 und 75 Jahren analysiert. In diesem Kollektiv erhielten 14 % die Erstdiagnose klimakterisches Syndrom. Dies ist Stute zufolge eine überraschend niedrige Zahl, bedenkt man, dass sich laut einer FORSA-Umfrage im Auftrag von Dr. Kade / Besins Pharma zwei Drittel der Frauen dieser Altersklasse durch Wechseljahresbeschwerden in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt fühlen. Ob diese Diskrepanz die Folge einer Unter- oder Fehlkodierung ist, bleibt noch zu klären. Nach Diagnosestellung dauerte es im Schnitt 18 Monate, bis die Frauen eine Erstverschreibung für Hormone bekamen. Dieser lange therapiefreie Zeitraum spiegelte sich in einem überdurchschnittlich häufigem „Gynäkolog:innen- Hopping“ sowie vermehrten Krankschrei- bungen wider.
Laut der FORSA-Umfrage fühlen sich 50 % der Frauen mittelmäßig bis schlecht zu den Therapiemöglichkeiten in den Wechseljahren informiert. Der erhöhte Aufklärungsbedarf könnte auch der andauernden Diskussion um das Krebsrisiko unter der Hormonersatztherapie geschuldet sein, deren Nutzen allerdings das Risiko in vielen Fällen übersteigen sollte.