Fistula-in-ano

Gyn-Depesche 4/2000

Komplikation nach Episiotomie

Schmerzen und Ausfluss nach einer Episiotomie können auf eine Fistula-in-ano hinweisen. Die Behandlung unterscheidet sich von der einer rektovaginalen Fistel.

Kasuistisch wird von drei Patientinnen berichtet, die 5 Wochen, 3,5 Monate und zwei Jahre postpartal wegen Schmerzen und Ausfluss im Bereich der Episiotomie-Narbe vorstellig wurden. In allen Fällen wurde eine fistula-in-ano (Fistel in den Analkanal) diagnostiziert. Von der häufiger diagnostizierten rektovaginalen Fistel unterscheidet sich die fistula-in-ano u.a. dadurch, dass die chronische Entzündungsreaktion im Vordergrund steht und der Fistelgang aus Granulationsgewebe besteht (bei der rektovaginalen Fistel ist er epithelialisiert). Die Patientinnen haben Schmerzen und entzündlichen Ausfluss, während bei rektovaginalen Fisteln ein weitgehend schmerzfreier Ausfluss besteht, der vor allem mit der Stuhlinkontinenz zusammenhängt. Eine korrekte Differentialdiagnose ist wichtig, da die fistula-in-ano anders behandelt werden muss als die rektovaginale Fistel. Die fistula-in-ano wird inzidiert und drainiert, Fistulotomie und Kürettage sind empfehlenswert. Die Sekundärheilung, unterstützt mit häufigen feuchten Verbänden, benötigt einige Wochen. (UB)

Quelle: Howard, D: Fistula-in-ano after episiotomy, Zeitschrift: OBSTETRICS AND GYNECOLOGY, Ausgabe 93 (1999), Seiten: 800-802

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