Metastasiertes Mammakarzinom

Gyn-Depesche 7/2004

Länger überleben durch HER2-Blockade

Brustkrebs ist das häufigste bösartige Leiden der Frau in der westlichen Welt. Allein in Deutschland erkranken jährlich etwa 50 000 Frauen; jede zehnte Frau wird im Laufe ihres Lebens mit dieser Diagnose konfrontiert. Weiterentwicklungen der Therapie des Mammakarzinoms und seiner Begleiterkrankungen sind daher höchst wünschenswert.

Eine der wichtigsten Innovationen in der Behandlung von Brustkrebs ist der monoklonale Antikörper Trastuzumab. Er wird bei fortgeschrittenem HER2-positivem Mammakarzinom eingesetzt, einer besonders aggressiven Form. Der Antikörper hemmt gezielt das Wachstum der Tumorzellen, indem er die HER2-Rezeptoren blockiert; diese spielen eine wichtige Rolle für die Teilung der Krebszellen. Gesunde Zellen werden geschont. In Kombination mit Zytostatika konnte durch den Antikörper gegenüber der Chemotherapie allein die Überlebenszeit um mehr als zehn Monate verlängert werden. Dies gelang aber nur bei einem First-line-Einsatz der Kombination. Durch den monoklonalen Antikörper konnte darüber hinaus die Wirksamkeit des Chemotherapeutikums signifikant gesteigert werden. Die Verträglichkeit wurde als gut bewertet. Ob Trastuzumab auch im Frühstadium des Mammakarzinoms eine Hilfe ist und das therapeutische Spektrum erweitert, müssen künftige Studien zeigen. (EH)

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x