Kinder- und Jugendgynäkologie

Gyn-Depesche 2/2024

Läsionen der Adnexe – gutartige Zysten oder bösartige Tumoren?

Zu den chirurgischen Anomalien der Adnexe bei Kindern und Jugendlichen gehören eine Vielzahl von Ovarial- und Paraovarialläsionen. Eine Übersichtsarbeit gibt nun einen umfassenden Überblick über die wichtigsten chirurgischen Erkrankungen, das diagnostische Vorgehen und die Indikationen für eine OP.
Praxisfazit
Diese Übersichtsarbeit bietet Ärzt:innen, die junge Frauen behandeln, Leitlinien zur Unterscheidung von Anomalien der Fortpflanzungsorgane auf der Grundlage wichtiger Hinweise aus der klinischen Beurteilung und diagnostischer Untersuchungen sowie zur Entscheidungsfindung hinsichtlich der Notwendigkeit eines chirurgischen Eingriffs, seiner Dringlichkeit und der Art des Vorgehens.

Chirurgische Anomalien der Fortpflanzungsorgane bei Kindern und Jugendlichen können sich in einer Vielzahl an Ovarial- und Paraovarialläsionen zeigen. Diese reichen von gutartigen funktionellen Zysten bis zu bösartigen Tumoren, von Torsionen der Eierstöcke oder der Eileiter bis zu infektiösen Läsionen wie Salpingitis oder tubo-ovariellen Abszessen. Das Erscheinungsbild reicht von asymptomatischen Gewebeveränderungen im Beckenbereich bis hin zu akuten Unterbauchschmerzen. Einige Ovarialtumoren können mit vorzeitiger Pubertät oder Virilisierung einhergehen. Akute Schmerzen können durch Blutungen oder Rupturen von ovariellen oder paraovariellen Zysten, durch Torsion der Adnexe oder durch Infektionen verursacht werden. Bei der Differenzialdiagnose von Tumoren der Fortpflanzungsorgane sollten in allen Altersgruppen periappendikuläre Abszesse sowie bei Jugendlichen Endometriome und Eileiterschwangerschaften in Betracht gezogen werden, so die Forschenden.

Quelle: Mentessidou A, Mirilas Pl.: Surgical disorders in pediatric and adolescent gynecology: Adnexal abnormalities. Int J Gynaecol Obstet. 2023 Jun;161(3):702-710. doi: 10.1002/ijgo.14574.
ICD-Codes: C57.4

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