Unspezifischer Sepsismarker

Gyn-Depesche

Laktat nach jeder Geburt erhöht

Unter der Geburt steigt der Laktatspiegel physiologischerweise an – die starke Muskelaktivität während der Wehentätigkeit sowie die anaerobe Atmung sind die Ursachen hierfür. Zur Bestimmung der Schwere einer Sepsis eignen sich daher nur extrem hohe Laktatkonzentrationen, wie eine britische Untersuchung zeigt.
Praxisfazit
Laktat ist ein unspezifischer Infektionsmarker. In der peripartalen Phase sollten Entscheidungen für oder gegen eine Antibiotikatherapie daher nicht allein vom Laktatspiegel abhängig gemacht werden. Besser eignet sich hierfür Prokalzitonin, ein hoch spezifischer Marker für bakterielle Infektionen, dessen Grenzwerte sich bei Schwangeren und Nichtschwangeren nicht unterscheiden. Prokalzitonin wird allerdings in der Geburtshilfe noch nicht routinemäßig eingesetzt.

Ein Forschungsteam aus Oxford ging der Frage nach, welche Laktat- und CRP-Konzentrationen unmittelbar nach der Geburt auftreten und wie diese im Hinblick auf die Sepsisdiagnostik interpretiert werden müssen. Sie analysierten die Daten von 1.279 Wöchnerinnen, die einen reifen, gesunden Einling zur Welt gebracht hatten und bei welchen am Tag der Entbindung oder im Verlauf der folgenden 24 Stunden die Laktatkonzentration gemessen worden war. In 709 Fällen war zusätzlich der CRP-Spiegel bestimmt worden.

Alle Frauen hatten gemäß klinischem und laborchemischem Verlauf ein sehr geringes Infektionsrisiko. Die peripartale Laktatkonzentration variierte zwischen 0,4 und 5,4 mmol/l und betrug durchschnittlich 1,8 mmol/l. In rund 41 % der Fälle lag die Konzentration ≥ 2, aber nur in 4,7 % der Fälle ≥ 4mmol/l. Der Laktatspiegel war am Tag der Geburt signifikant höher als am Folgetag (median 1,9 vs. 1,4 mmol/l).

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