Umweltbelastung schuld?

Gyn-Depesche 06/2016

Lange Arbeitswege und Frühgeburten

Dass die verkehrsbedingte Luftverschmutzung zu einem höheren Frühgeburtsrisiko beiträgt, vermutet man schon länger. Möglicherweise sind aber Pendlerinnen aus ruhigen Vororten stärker gefährdet als Schwangere, die direkt im Ballungszentrum wohnen.

US-amerikanische Wissenschaftler analysierten die Geodaten von 9004 Schwangerschaften in Harris County (Texas), einem der bevölkerungsreichsten Bezirke der Vereinigten Staaten. Anhand der Postleitzahlen des Wohnsitzes und der Arbeitsstatte teilten sie die Schwangeren in verschiedene Gruppen ein: nach der Verkehrsdichte am Wohnort, nach dessen Entfernung zum Stadtzentrum Houston und nach der Zahl der Berufspendler. 

Insgesamt betrug die Frühgeburtsrate 10,1%. In Gegenden mit einer hohen Verkehrsbelastung (direkt in Houston) lag sie bei 8,9%. Außerhalb des „Speckgürtels“ der Großstadt war sie mit 10,7% am höchsten. Ähnliche Verhältnisse fanden sich für frühe Frühgeburten vor der 34. SSW (2,5 versus 4,3%). Auch nach Anpassung an potenzielle Einflussgrößen wie Alter, Frühgeburten in der Anamnese, Ethnizität und Nikotinkonsum wiesen Schwangere in Gebieten mit einer hohen Verkehrsdichte ein um 19% geringeres Frühgeburtsrisiko auf. Ein um 18% höheres Frühgeburtsrisiko ergab sich dagegen in Wohnbezirken, in denen überdurchschnittlich viele Pendler mit dem Auto weite Strecken zu ihrer Arbeitsstatte zurücklegten. Das Risiko für frühe Frühgeburten lag hier sogar um mehr als die Hälfte hoher als in innerstädtischen Vergleichsgebieten mit wenig Pendlern. 

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