Die fetale Leber ist wesentlich an der Lipogenese beteiligt. Ob während der intrauterinen Entwicklung viel oder wenig Fettgewebe angelegt wird, so die Hypothese, hängt davon ab, wie stark das Organ mit nährstoffreichem umbilikalvenösem Blut perfundiert wird. An der Univesity of California in Irvine wurde untersucht, ob die Leberdurchblutung zur Abschätzung der fetalen Fettgewebsbildung herangezogen werden kann.
Zweiundsechzig unkomplizierte Einlingsschwangerschaften gingen in die prospektive Analyse ein. Alle Feten wurden im Gestationsalter von etwa 30 Schwangerschaftswochen – vor der Phase der stärksten subkutanen Fetteinlagerung – sonographisch untersucht. Hierbei wurden neben biometrischen Daten verschiedene dopplersonographische Parameter erhoben und die Leberdurchblutung berechnet. Etwa einen Monat nach der Geburt wurde der Körperfettanteil der Kinder mittels Dual-Röntgen-Absorptiometrie objektiviert.
Die Durchblutung der fetalen Leber im Gestationsalter von 30 Schwangerschaftswochen korrelierte positiv und signifikant mit der Gesamt-Fettmasse und dem Körperfettanteil der Neugeborenen, nicht jedoch mit der fettfreien Körpermasse und der Geburtsgewicht- Perzentile. Der Zusammenhang zwischen dem hepatischen Blutfluss und dem Körperfettanteil war besonders ausgeprägt bei normalgewichtigen Müttern (präkonzeptioneller BMI <25 kg/m2) und ließ sich bei übergewichtigen und adipösen Müttern (BMI ≥25 kg/m2) nicht nachweisen.
Die Studienergebnisse scheinen die Theorie der „fetalen Programmierung“ zu unterstützen, so das Fazit der Autoren. Um die neonatale Adipositas zu bekämpfen und damit das Risiko der Kinder für eine langfristige metabolische Dysfunktion zu minimieren, müsse im Sinne der Primärprävention an pränatalen Interventionsstrategien geforscht werden. LO