Hormonrezeptorpositiver Brustkrebs

Gyn-Depesche 5/2007

LHRH-Agonisten - Option in der Prämenopause

In mehreren Studien hat man die Therapie von Brustkrebs mit LHRH-Agonisten bei Frauen in der Prämenopause untersucht, mit widersprüchlichen Ergebnissen. Mit einer Metaanalyse wollte man mehr Klarheit schaffen.
Praxisfazit
Einige offene Fragen müssen noch geklärt werden: Ist die ovarielle Suppression so effektiv wie die Chemotherapie, wenn Tamoxifen eingesetzt wird? Verstärkt sie den Nutzen der Chemotherapie, wenn Tamoxifen verwendet wird? Sollte man sie besser mit Tamoxifen oder einem Aromataseinhibitor kombinieren? Und wie lange beträgt ihre optimale Dauer?

Man konzentrierte sich auf Tumoren, die Östrogenrezeptor- oder Gestagenrezeptor-positiv waren (oder beides). Infrage kamen nur Studien, welche die randomisierte Zusatzgabe eines LHRH-Agonis­ten zu einer adjuvanten Therapie geprüft oder einen randomisierten Vergleich zwischen einer systemischen Behandlung und einem LHRH-Agonisten angestellt hatten. Für die Analysen lagen Daten von 11 096 prämenopausalen Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium vor (aus 16 Studien). Wurden LHRH-Agonisten als einzige adjuvante Therapie eingesetzt, konnten sie Rezidive und Todesfälle nach Rezidiven bei hormonrezeptorpositiven Karzinomen nicht signifikant verringern. Gab man LHRH-Agonisten zusätzlich zu Tamoxifen oder Chemotherapie oder beidem, konnten Rezidive um 12,7% und Todesfälle nach Rezidiven um 15,1% reduziert werden. Bei hormonrezeptornegativen Tumoren waren LHRH-Agonisten unwirksam.

Quelle: Wilcken, N: Ovarian suppression for early breast cancer, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 369 (2007), Seiten: 1668-1669: , Zeitschrift: , Ausgabe ()

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x