Aus dem „Pregnancy Risk Assessment Monitoring System“ (PRAMS) dreier US-Staaten wurden die Daten von knapp 10 000 Frauen analysiert: Hatte der Arzt mit ihnen vor und/oder nach der Geburt ihres Kindes über geeignete postpartale Kontrazeptionsmethoden gesprochen – und wie verhüteten sie danach? Das Ergebnis: 86% der Teilnehmerinnen hatten postpartal eine entsprechende Beratung erhalten, 78% präpartal. Ohne ein solches Gespräch verhütete knapp ein Drittel der Befragten überhaupt nicht; nur 32% verwendeten im ersten Jahr nach der Entbindung eine sichere Kontrazeptionsmethode wie Pille, IUD oder Sterilisation. Mit einer präoder postpartalen Beratung wuchs dieser Anteil auf 49%, nach zwei Beratungsterminen sogar auf 56%. Nach der Anpassung an potenzielle Störfaktoren errechnete sich eine mehr als doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit für eine effektive Verhütung durch ein oder zwei Beratungsgespräche. Besonders groß war der Effekt bei Frauen, die über keine Krankenversicherung verfügten. CW
Verhütung nach der Schwangerschaft
Gyn-Depesche 3/2015
Mehr Beratung – sicherer Konzeptionsschutz
Etwa ein Drittel aller unerwünschten Schwangerschaften treten innerhalb von 18 Monaten nach einer Entbindung ein. Prä- und postpartale Kontrazeptionsberatungen können die Verwendung effektiver Verhütungsmethoden fördern.
Quelle:
Zapata LB et al.: Contraceptive counseling and postpartum contraceptive use. Am J Obstet Gynecol 212 (2015) 171.e1-8