Mammakarzinom
Mehr Obst in der Jugend – weniger Brustkrebs im Alter
Ob eine faserreiche Ernährung die Entstehung von Krebs beeinflussen kann, wird immer wieder diskutiert. Eine US-amerikanische Studie lieferte neue Argumente: Wer in jungen Jahren viel Obst isst, erkrankt später offensichtlich seltener an einem Mammakarzinom.
Kommentar
Der Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Mammakarzinomrisiko ist seit über 40 Jahren Gegenstand von Studien. Eindeutig belegt ist bisher nur der negative Einfluss von Alkohol und Adipositas. Der Obst- und Gemüseverzehr im Erwachsenenalter zeigte in einer gepoolten Analyse von 20 Kohortenstudien dagegen keine Assoziation mit dem Brustkrebsrisiko. Dass die Ernährung in der Jugend von Bedeutung sein könnte, erscheint plausibel, denn bekanntermaßen wirken sich auch andere frühe Faktoren wie das Alter bei der Menarche auf das spätere Erkrankungsrisiko aus. Von besonderem Interesse ist die Beobachtung, dass ein hoher Obstkonsum in der Adoleszenz die Entstehung von hormonrezeptornegativen Tumoren stärker beeinflusst als die von rezeptorpositiven. Ähnliche Zusammenhänge ergaben sich auch in anderen kürzlich veröffentlichten Studien.
R Key TJ, Reeves GK: Alcohol, diet, and risk of breast cancer. BMJ 2016; 353: i2503
Farvid MS et al.: Fruit and vegetable consumption in adolescence and early adulthood and risk of breast cancer: population based cohort study. BMJ 2016; 353: i2343