Homosexualität schützt nicht vor Zervixkarzinom

Gyn-Depesche 3/2004

Mit der regelmäßigen Krebsvorsorge hapert es oft

Auch lesbische Frauen sind nicht gegen ein Zervixkarzinom gefeit. Wie halten sie es mit der Teilnahme an Krebsvorsorgeuntersuchungen im Vergleich zu den heterosexuellen Frauen?

In einer US-Studie wurde 550 lesbische und 279 heterosexuelle Frauen nach Risikofaktoren, Lebensstil und Teilnahme an jährlichen Vorsorgeuntersuchungen einschließlich Pap-Abstrich gefragt. Dabei zeigte sich, dass lesbische Frauen bei Beginn sexueller Aktivitäten jünger waren, mehr verschiedene (z. T. auch männliche) Sexualpartner hatten und weniger auf "safer sex" achteten als ihre heterosexuellen Altersgenossinnen - alles Faktoren mit einem erhöhten Zervixkarzinom-Risiko. Fast alle Frauen in beiden Gruppen hatten schon einmal einen Pap-Abstrich machen lassen (97 bzw. 98%). Eine regelmäßige jährliche Vorsorgeuntersuchung ließen lesbische Frauen dagegen seltener durchführen als heterosexuelle Frauen (49 vs. 66%). Prädiktoren für einen Verzicht auf die Vorsorge waren jüngeres Alter, geringes Einkommen und Fehlen regelmäßiger ärztlicher Betreuung.

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