Mit Selbstdiagnostik und -therapie rundum zufrieden

Bei etwa 20 bis 30% aller Frauen treten einmal im Leben rezidivierende Harnwegsinfekte auf. Die antimikrobielle Prophylaxe ist zwar wirksam, aber oft auch unnötig. Selbstdiagnose und -behandlung könnten den Antibiotikaverbrauch stark reduzieren. Ob dies mit befriedigenden Ergebnissen durchführbar ist, wurde bei 172 jungen Frauen mit rezidivierenden Harnwegsinfekten geprüft. Sie sollten bei den ersten Symptomen Mittelstrahlurin abnehmen und drei Tage lang 2 x 200 mg Ofloxacin oder 1 x 250 mg Levofloxacin einnehmen. In einem Zeitraum von acht Monaten diagnostizierten und behandelten 88 Frauen selbst 172 Harnwegsinfekte. In 84% der Fälle war der Keimnachweis positiv, bei 11% lag eine Pyurie vor. Nur bei neun Frauen stimmte die Eigendiagnose nicht mit dem Laborergebnis überein. Die Selbsttherapie führte in 92% zu klinischer, in 96% zu mikrobiologischer Heilung. Die Patientinnen empfanden dieses Vorgehen als äußerst angenehm bei insgesamt kürzerer Krankheitsdauer.