Zervixkarzinom

Gyn-Depesche 6/2000

Momentane Screening-Methoden unzureichend

Obwohl seit Einführung des routinemäßigen Papanicolaou-Abstrichs die Zervixkarzinom-Rate erheblich gesenkt werden konnte, ist in Deutschland die Zervixkarzinom-Inzidenz (15 Fälle auf 100 000 Einwohner) immer noch viel zu hoch. Eine neue Methode zum Nachweis des Humanen Papilloma-Virus, das Hybrid Capture System II (HCII), könnte die Früherkennung verbessern.

Das Humane Papilloma-Virus wurde eindeutig als Ursache des Zervixkarzinoms identifiziert. Der Nachweis der HPV-DNA ist den Ergebnissen vieler Untersuchungen zufolge mit deutlich weniger Fehlern behaftet als die Zytologie und sollte deshalb als Screening-Methode Verwendung finden. Dieses wurde nun durch eine weitere Studie mit 7 666 Frauen (Alter > 30 Jahre) bestätigt. Es zeigte sich deutlich, dass ein PAP-Abstrich als Vorsorge nicht ausreicht und deshalb ein Test für HPV-Typen mit hohem Risiko wie der HCII-Test angewandt werden sollte. In derselben Studie zeigte sich auch eine hohe Korrelation zwischen HCII-Ergebnissen und Kolposkopie-Befunden: Für alle kolposkopisch nachgewiesenen Läsionen der Gruppe 0, I und II (europäische Klassifikation) lag auch ein positiver HCII vor. Die Forderung nach einem sensitiveren Zervixkarzinom-Screening mit beispielsweise dem HCII-Test ergibt sich auch aus der Tatsache, dass das PAP-Screening für Zervixkarzinom und zervikale Platten-epitheldysplasie (CIN) bekanntlich häufig falsch-negative Ergebnisse liefert. Die Ergebnisse einer weiteren Studie bestätigten dies. Bei Frauen mittleren Alters mit negativem PAP-Abstrich, jedoch positiven HCII für CIN I und CIN II fiel auch der im Rahmen der Kolposkopie nochmals durchgeführte PAP-Abstrich erneut negativ aus.

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