In einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie ermittelte man die Auswirkung einer länger dauernden Kalorienrestriktion, wie sie in den Hungerjahren 1944/45 in Holland auftrat, auf das Eintrittsalter der betroffenen Frauen in die Menopause. 9471 Probandinnen wurden entsprechend ihrer Hungererfahrung eingestuft (gar nicht, mäßig, ausgeprägt). Bei Frauen, die in den letzten Kriegsjahren schwer gehungert hatten, begannen die Wechseljahre im Schnitt um 0,36 Jahre früher als bei Frauen, die gar nicht gehungert hatten (bei mäßiger Kalorienrestriktion um 0,06 Jahre). Besonders ausgeprägt war dieser Effekt, wenn die schwer Hungernden 1944/45 zwischen zwei und sechs Jahre alt waren: Sie kamen um 1,83 Jahre früher in die Menopause.
Gyn-Depesche 1/2004
Nach Hungern in der Kindheit früher in die Wechseljahre
Zu den Faktoren, die einen früheren Eintritt in die Menopause mit bestimmen, zählen neben Rauchen, sozioökonomischem Status, Parität und anderen möglicherweise auch gewisse Lebensbedingungen in der Kindheit, etwa schlechte Ernährung. Diese Hypothese prüfte man in den Niederlanden.
Quelle: Elias, SG: Caloric restriction reduces age at menopause: the effect of the 1944-1945 dutch famine, Zeitschrift: MENOPAUSE, Ausgabe 10 (2003), Seiten: 399-405