Zytostatika bei Ovarialkarzinom

Gyn-Depesche 7/2000

Neue Perspektiven für die Rezidiv-Therapie

Die makroskopische Tumorfreiheit bei Frauen mit Ovarialkarzinom stellt das entscheidende Prognosekriterium für den Erfolg der Primär- und Rezidiv-Therapie dar. Mit innovativen Zytostatika wie Treosulfan stehen Second-Line-Chemotherapeutika mit hoher Ansprechrate zur Verfügung.

Bei der Rezidiv-Therapie des progredienten Ovarialkarzinoms stehen palliative Behandlungsstrategien unter bestmöglicher Erhaltung der Lebensqualität der betroffenen Frauen im Vordergrund. Besonderer Therapiebedarf besteht bei Patientinnen mit Frührezidiv (0-6 Monate) und Intermediärrezidiv (6-12 Monate), da die Progression solcher Ovarialtumoren bislang kaum erfolgreich beeinflusst werden konnte. Eine therapeutische Perspektive für die Second-Line-Therapie beim Ovarialkarzinom bietet Treosulfan. Dieses bifunktionelle Alkylans erzielte in einer Studie mit 88 Patientinnen in der Second-Line-Therapie eine Remissionsrate von 19% und führte in 34% der Fälle zum Tumorstillstand. Die Nebenwirkungen der Behandlung waren in der Regel moderat (meist kein Haarausfall). Erstmals vergleicht nun eine randomisierte, von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) initiierte Studie die Wirksamkeit der Second-Line-Therapie mit Treosulfan beziehungsweise mit Topotecan bei früh- und intermediär rezidivierenden Ovarialkarzinomen. Es ist davon auszugehen, dass die Rezidiv-Therapie mit diesen neuen Zytostatika eine sinnvolle und erfolgversprechende Option für zahlreiche Patientinnen mit schwer beeinflussbarer Tumorprogression darstellen kann. (EJW)

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