Praxistipp

Gyn-Depesche 3/2020

Neue S3-Leitlinie Ovarial-Ca

Unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) hat das Leitlinienprogramm Onkologie die S3-Leitlinie „Diagnostik, Therapie und Nachsorge maligner Ovarialtumoren“ aktualisiert.
Das aktualisierte Programm empfiehlt, dass bei Patientinnen, die makroskopisch tumorfrei sind und keine klinisch auffälligen Lymphknoten aufweisen, bei einem fortgeschrittenen Ovarialkarzinom auf eine pelvine und paraaortale Lymphonodektomie verzichtet werden soll, da das progressionsfreie Überleben nicht verbessert wird. Des Weiteren soll bei Patientinnen mit aggressivem high-grade Ovarialkarzinom im Stadium III/IV und nachgewiesener BRCA-Mutation nach der platinhaltigen Erstlinientherapie eine Erhaltungstherapie mit einem PARP-Inhibitor erfolgen. Die Empfehlung für eine vorsorgliche Entfernung der Eierstöcke bezog sich bisher ausschließlich auf Patientinnen mit einer BRCA1- oder BRCA2-Mutation, wobei es noch weitere Mutationen geben kann. In der neuen Leitlinienversion wird nun die Beratung zu einer prophylaktischen bilateralen Eierstockentfernung auch für solche Frauen empfohlen, die eine deletäre Keimbahnmutation in einem der anderen bekannten Hochrisikogene aufweisen. DM

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