Sauerstoffmangel bei Neugeborenen

Gyn-Depesche

Neue Therapieansätze gegen Sauerstoffmangel bei der Geburt

Hirnschädigungen durch Sauerstoffmangel bei der Geburt zählen weltweit zu den Haupttodesursachen bei Neugeborenen. Forschende des Universitätsklinikums Bonn und des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) haben nun im Kleintiermodell neue Ansätze gegen die Folgen von Sauerstoffmangel bei der Geburt getestet. Hirnschädigungen bei Neugeborenen könnten somit zukünftig besser behandelt werden.

Bei Sauerstoffmangel bei der Geburt muss schnell reagiert werden, da dies eine akute Lebensgefahr für das Neugeborene darstellt und das Gehirn schädigen kann. Auch wenn diese Komplikation hierzulande eher selten auftritt, ist sie weltweit für den Tod von einer Million Neugeborenen pro Jahr verantwortlich. Um dem entgegenzuwirken, wird seit einigen Jahren die therapeutische Hypothermie eingesetzt. Dabei wird die Körpertemperatur des Neugeborenen für mehrere Tage auf 33 Grad Celsius abgesenkt und dann langsam wieder erhöht. Durch diese Abkühlung wird der Stoffwechsel verlangsamt und das Gehirn erhält die Chance, sich zu regenerieren. „Das erhöht die Überlebenschancen und senkt das Risiko für Spätfolgen“, erläutert Prof. Hemmen Sabir. Der Wissenschaftler und Mediziner ist Forschungsgruppenleiter am DZNE und Oberarzt in der Abteilung Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin des UKB.

„In den Industrienationen ist das Verfahren zwar etabliert, allerdings profitieren rund 40 Prozent der behandelten Kinder nicht davon. Und in Entwicklungsländern ist die Erfolgsquote noch viel geringer. Die Ursachen dafür sind nicht ganz klar, könnten aber damit zusammenhängen, dass die Neugeborenen dort aufgrund des gesundheitlichen Zustands ihrer Mütter und möglicherweise unbemerkten Infektionen schlechtere Voraussetzungen haben als in den Industrieländern. Angesichts dessen besteht dringender Bedarf an alternativen Therapien. Genau da hat unsere Studie angesetzt.“

Die Wissenschaftler:innen haben insgesamt 25 verschiedene Wirkstoffe getestet und dabei sieben Substanzen gefunden, die eine bessere Wirkung erzielen als die bisherige Standardtherapie der künstlichen Kühlung. Besonders Koffein schnitt hierbei am besten ab. In der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ wurden die vielversprechenden Ergebnisse veröffentlicht.

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