Schwangere Frauen, die unter Übelkeit und Erbrechen leiden, nehmen oft eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität in Kauf, da sichere und wirksame Therapieoptionen nicht ausgeschöpft werden. Um Sicherheit in den Behandlungsmöglichkeiten zu gewinnen, diskutieren namhafte Expert:innen im Rahmen eines Live-Symposiums von Exeltis Germany neue Therapieoptionen auf Basis aktueller Studienergebnisse.
Etwa 85 % aller Schwangeren leiden an Übelkeit und Erbrechen, deutschlandweit sind jährlich etwa 650.000 Frauen betroffen. Damit gehören Übelkeit und Erbrechen zu den häufigsten Erkrankungen in der Schwangerschaft. Bei etwa 10 % der Betroffenen halten die Symptome über die gesamte Schwangerschaft an, wie Prof. Dr. Ekkehard Schleußner, Universitätsklinikum Jena, erläuterte. Nach aktuellen Studienergebnissen zu Prävalenz, Symptomatik, Pathophysiologie und Differenzialdiagnose erläuterte er das Management von Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen. Neben dem konservativen Management, das u. a. kleine, häufige Mahlzeiten, Verzicht auf Eisensupplementierung, Essen nach Lust und Laune der Schwangeren, kohlenhydrat- und proteinreiche Kost, Verzicht auf scharfes Essen, elektrolytreiche Flüssigkeiten zwischen den Mahlzeiten, Ruhepausen und Einnahme von Ingwerprodukten beinhaltet, stehen auch alternative Methoden wie Akupunktur und Akupressur zur Verfügung, so Schleußner.
Prof. Dr. Kerstin Weidner, Universitätsklinikum Dresden, ging auf die sozialpsychologischen Implikationen von Schwangerschaftsübelkeit und Erbrechen ein. Die Ursachen seien multifaktoriell, also „biopsycho-sozial“, die psychische Symptombelastung hoch. Die Anamnese sollte daher alle bio-psycho-sozialen Risikofaktoren umfassen. Die Therapie sollte individuell abgestimmt sein und die verschiedenen (auch psychosozialen) Einflussfaktoren berücksichtigen, so Weidner.
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