Alternative in der first-line-Therapie

Gyn-Depesche 1/2000

Nichtsteroidaler Aromatasehemmer bei Mamma-Ca.

Wenn bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom in der Menopause eine Therapie mit Tamoxifen versagt, steht als Alternative der nichtsteroidale Aromatasehemmer Anastrozol zur Verfügung. Nach neueren Untersuchungen könnte diese Substanz auch als Medikament der ersten Wahl in Betracht kommen.

Auf der 10. europäischen Konferenz über klinische Onkologie (ECCO) wurden zwei Multicenter-Doppelblindstudien vorgestellt, in denen Tamoxifen und Anastrozol verglichen wurden. Die beiden Substanzen wurden in den bereits zugelassenen Dosierungen von 1 mg/d Anastrazol und 20 mg/d Tamoxifen eingesetzt. Alle Probandinen litten an fortgeschrittenem Mamma-Ca. In der nordamerikanischen Studie (n=353) war nach einer Beobachtungszeit von 18 Monaten die Zeitdauer bis zur weiteren Progression unter Anastrozol signifikant länger (11,1 Monate) als unter Tamoxifen (5,6 Monate). Auch der klinische Nutzen definiert als komplette oder partielle Remission sowie die langandauernde Krankheitsstabilisierung lag mit 59% (21%) gegenüber 46% (17%) höher als unter Tamoxifen. In einer zweiten internationalen Studie (n=668) waren die Zeitdauer bis zur Progression und die Ansprechraten unter Anastrozol und Tamoxifen etwa gleich. Als mögliche Erklärung wird angeführt, dass an der Nordamerika-Studie wesentlich mehr Patientinnen mit positivem Östrogen- und/oder Progesteron-Rezeptorstatus beteiligt waren. So brachte eine Subanalyse dieser Frauen ein vergleichbar gutes Anastrozol-Ergebnis in der europäischen Studie. In beiden Studien wurden unter Tamoxifen mehr thromboembolische Ereignisse verzeichnet.

Quelle: Bonneterre, J: Preliminary results of a large comparative multi-centre clinical trial comparing the efficacy and tolerability of Armindex(TM) A, Zeitschrift: EUROPEAN JOURNAL OF CANCER, Ausgabe 35 (1999), Seiten: 313

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x