Drei Kontrazeptiva im Vergleich

Gyn-Depesche 4/2021

Niedrigstes Infektionsrisiko unter DMPA

Obwohl genitale Infektionen mit Chlamydien oder Gonokokken ein globales Gesundheitsproblem darstellen, sind deren Risikofaktoren kaum erforscht. Dass auch die Art des verwendeten Kontrazeptivums eine Rolle spielen könnte, lässt eine Sekundärauswertung der südafrikanischen Studie ECHO vermuten.
Ziel der Untersuchung war der Vergleich der Prävalenzen an Chlamydien- sowie Gonokokken- Infektionen zwischen drei kontrazeptiven Maßnahmen: intramuskulär verabreichtem Depot-Medroxyprogesteronacetat (DMPA-IM), eines Kupfer-IUD sowie eines Levonorgestrel-Implantats (LNG). Eingeschlossen waren 7.829 Frauen, die auf eine der Gruppen randomisiert wurden.
Nach einer mittleren Anwendungsdauer von 16 Monaten wurde in der DMPA-IMGruppe eine signifikant niedrigere Rate an Chlamydieninfektionen dokumentiert als in der LNG-Gruppe (14 vs. 17 %). Keine Unterschiede ergaben sich im Vergleich von DMPA-IM und IUD (14 vs. 15 %) oder zwischen IUD und LNG (15 vs. 17 %). Gonokokken- Infektionen waren bei DMPA-IM-Nutzerinnen mit einer Rate von 4 % seltener als bei denen mit IUD (6 %). Relativ zur LNGGruppe (5 %) gab es keine Unterschiede.
In dieser Studienpopulation war also das Infektionsrisiko bei den Anwenderinnen von DMPA-IM am geringsten. Eine mögliche Ursache könnte die bei Frauen mit IUD oder LNG nachweislich höhere Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Vaginose sein, welche wiederum das Risiko für Gonokokken- oder Chlamydien-Infektionen steigert. RG
Quelle: Deese J et al.: Sexually t transmitted infections among women randomised to depot ... Sex Transm Infect 2021; 97(4): 249-55
ICD-Codes: Z30.

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