Frau in ihren 50ern sitzt frustriert blickend auf dem Sofa.

‚Non-Motor Fluctuations Assessment Questionnaire‘

Neuro-Depesche

NMS fluktuieren bei Frauen deutlich häufiger

Nicht-motorische Symptome (NMS) sind bei Parkinson-Patienten häufig und beeinträchtigen die Lebensqualität. Jetzt wurden die Fluktuationen der NMS (NMF) an der Universität Catania in Hinblick auf Geschlechterunterschiede untersucht.
Fazit

Auch nicht-motorische Symptome (NMS) fluktuieren häufig. Diese italienische Studie zeigt ein geschlechtsspezifisches Muster zuungunsten der Patientinnen sowohl in der Häufigkeit von NMS als auch von NMS-Fluktuationen bzw. den Risiken dafür. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Frauen und Männer unterschiedlich vom Morbus Parkinson betroffen sind. Geschlechtsunterschiede finden sich in der Epidemiologie, in den klinischen Merkmalem und/oder im Ansprechen auf die Behandlung. Das männliche Geschlecht ist assoziiert mit einer höheren Parkinson-Inzidenz, einem früheren Krankheitsausbruch und im  Verlauf schwereren motorischen Symptomen sowie häufigeren kognitiven Störungen. Mit fortschreitender Krankheit scheinen jedoch Frauen stärker betroffen zu sein als Männer: Sie haben ein höheres Risiko, starke behandlungsbedingte Komplikationen wie motorische und nicht-motorische Symptome sowie Dyskinesien zu entwickeln als die Männer. Auch das idiopathische Parkinson-Syndrom ist eine Krankheit, die eines genderspezifischen Ansatzes bedarf. 

Ausgewertet wurden die Angaben im Non-Motor Fluctuations Assessment (NoMoFA) Questionnaire von 121 Parkinson-Patienten (67 Männer, Durchschnittsalter 70,2 ± 8,9 Jahre), die seit 8,3 ± 4,6 Jahren erkrankt waren. Die NoMoFA-Items wurden unterteilt in: Kognition, Stimmung, Schlaf/Müdigkeit, Dysautonomie, Halluzinationen/Wahrnehmung und Verschiedenes.

Alle Patienten gaben mindestens ein NMS an, während 87 (71,9 %) auch über NMF berichteten. Häufigste NMF nach NoMoFA waren „Sich träge fühlen oder wenig Energie haben“ (47,2 %) und „Sich tagsüber übermäßig schläfrig fühlen“ (40,0 %). Mehrheitlich traten NMF im motorischen Off-Zustand (n = 79; 65,3 %) auf.

Multivariate Analyse: NMF-Häufung bei den Patientinnen

NMF wurden von 61,2 % der Männer und 85,2 % der Frauen mit Parkinson berichtet. Dies ergab in der univariaten Analyse eine Odds Ratio (OR) von 3,64 (95%-KI: 1,48–8,94; p = 0,005). In der multivariaten, auf Alter, Hoehn-Yahr (H&Y)-Stadium und das Vorliegen motorischer Komplikationen adjustierten Analyse waren NMF mit einem mehr als dreifach höheren Risiko positiv assoziiert mit weiblichem Geschlecht (bereinigte OR : 3,13; 95%-KI: 1,21-8,11; p = 0,01). Weibliche Patienten hatten im Durchschnitt auch höhere NMF-Gesamtscores (7,9 vs. 3,5 Punkte; p = 0,001) als die Männer, betroffen waren dabei vor allem die Bereiche Depression/Angst sowie Schlaf/Müdigkeit und autonome Funktionsstörungen.

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