Das zeigt eine an drei schwedischen Kliniken durchgeführte epidemiologische Studie an 108 konsekutiven Patienten. Bei 97 ergab die HSV-Kultur ein positives Resultat: 44% (43/97) waren mit HSV 1, 57% (54/97) mit HSV 2 infiziert. Berücksichtigt man nur die Primärinfektionen, so war die Rate an HSV-1-Infektionen mit 64% (32/52) noch höher. Bei diesen Frauen stieg der Anteil an HSV 1 sogar auf 84% (16/19). Mit einer Ausnahme bejahten alle 26 befragten HSV-1-infizierten Patienten, aber nur 8 von 14 mit HSV 2 infizierten Patienten die Frage nach oralem Geschlechtsverkehr. Außerdem konnten 29 Sexualpartner serologisch auf HSV untersucht werden. Nur einer der Partner von 15 HSV-1-infizierten Patienten besaß Antikörper gegen HSV 2, während es bei den Partnern der HSV-2-infizierten Patienten 71% waren. Die HSV-2-Infektionen waren in 70% der Fälle asymptomatisch, d. h. dem Betreffenden war das Risiko einer möglichen Virus-übertragung gar nicht bewusst.
Genitaler Herpes
Gyn-Depesche 1/2001
Oft ist HSV 1 der Auslöser
Genitaler Herpes zählt heute in Europa wie den USA zu den häufigsten sexuell übertragenen Erkrankungen. Zwar ist Herpes simplex Virus Typ 2 (HSV 2) bis heute der dominierende Erreger. Immer öfter aber, vor allem bei jungen Frauen, führt auch der orolabiale HSV 1 zu genitalen Infektionen.
Quelle: Löwhagen, GB: First episodes of genital herpes in a Swedish STD population: a study of epidemiology and transmission by the use of herpes simp, Zeitschrift: SEXUALLY TRANSMITTED INFECTIONS, Ausgabe 76 (2000), Seiten: 179-182