Bis zu 70% der Tumorpatienten entwickeln Schmerzen. Dass sie sehr oft nur ungenügend analgetisch behandelt werden, mag einerseits mit der immer noch festzustellenden Zurückhaltung bei der Verschreibung starker Analgetika zusammenhängen. Aber auch viele Patienten haben Vorbehalte. So kann die Schmerztherapie möglicherweise zu einem Kompromiss werden zwischen dem, was der Patient an Behandlung zulassen möchte und dem, was er an Schmerzen erdulden kann. Basis einer Schmerztherapie sollte das 1982 entwickelte WHO-Stufenschema sein. Dabei kommt es nicht nur auf das Wirkprofil, sondern auch auf das Nebenwirkungsprofil an. So sollten Patienten mit Magenproblemen statt NSAR schon früh schwächer wirkende Opioide wie Tramadol erhalten. Oberstes Prinzip bleibt es, durch eine Kombination verschiedener Präparate die Wirkungen zu addieren und das Nebenwirkungsrisiko gering zu halten. In verschiedenen Krankheitsphasen kann es sinnvoll sein, die Versorgung des Patienten durch stationäre oder rehabilitative Aufenthalte zu intensivieren und optimieren. In dieser Beziehung haben sich palliativmedizinische Einrichtungen wie das von der Firma Grünenthal unterstütze Stadt-Hospiz Cottbus als sehr hilfreich erwiesen. (UB)
Metastasierende Tumorleiden
Gyn-Depesche 4/2000
Optimale Schmerztherapie ist schwierig
Palliativmedizinische Maßnahmen bei fortgeschrittenem Tumorleiden dienen dazu, die Symptomatik z. B. durch entlastende Punktionen oder durch Verringerung der Tumormasse (Strahlen-, Chemotherapie) zu lindern. Unterschätzt wird oft der Bedarf an direkter, ausreichend wirksamer Analgesie.