Fälle mit Uterusatonie untersucht

Gyn-Depesche 2/2011

Oxytocin-Gabe als Risikofaktor für schwere postpartale Hämorrhagien

Fünf Gynäkologen aus den USA wollten wissen, ob Frauen, die nach der Geburt bei Uterusatonie schwere Blutungen durchgemacht hatten, während der Wehen mehr Oxytocin erhalten hatten, als Patientinnen, denen dies erspart blieb. Sie analysierten 54 derartige Fälle aus fünf Jahren. Bei den Betroffenen waren im Schnitt wesentlich höhere Dosen des Hypophysenhinterlappen-Hormons dokumentiert.

Weltweit ist die postpartale Hämorrha­-gie (PPH) die häufigste Todesursache von Müttern. In den Vereinigten Staaten wird sie nur von Embolien übertroffen. Dort hat die PPH von 1994 bis 2006 um 26% zugenommen. Uterusatonien waren für den überwiegenden Teil dieses Anstiegs verantwortlich. Zu bereits beschriebenen PPH-Risikofaktoren zählen u. a. verlängerte Nachgeburtsphase, Prä­­eklampsie, Chorioamnionitis, Makrosomie, hispanische Herkunft und Unterstützung der Wehen. Die Autoren zitieren eine Studie, in der eine längere Oxytocingabe mit PPH assoziiert war, aber nicht in eine Multivarianzanalyse eingebracht wurde. Nun wollten sie die Hypothese belegen, dass eine längere Oxytocin-Exposition das Risiko von PPH wegen Uterusatonie erhöht.

Transfusionsbedarf als Kriterium

Bei 5,4% von 12 476 Entbindungen am Medical Center der Duke University in North Carolina kam es nach ICD-9 zu PPH. 109-mal musste transfundiert werden. In diesen von den Autoren als schwer eingestuften Fällen lagen in 13% Risswunden vor, unvollständige Nachgeburt in 11%, Placenta praevia bzw. accreta in 8 bzw. 1%. Bei 54 Frauen (50%) galt Ute­rus­atonie als primärer PPH-Verursacher. Sie wurden mit der jeweils zeitlich am nächs­ten behandelten Frau verglichen, die in Kriterien wie Alter (Spielraum fünf Jahre), Modus der Geburt (vaginal, Sectio vor oder Sectio nach Beginn der Wehen) übereinstimmte.

Die Autoren listen auf, welche Unterschiede sich zwischen Fall- und Kontrollgruppe ergaben, z. B. bei Präeklampsie bzw. Magnesiumtherapie, BMI und Endometritis, und analysierten mehrere Variablen der Oxytocintherapie von AUC (Fläche unter der Kurve der Oxytocin-Dosen und ihrer Veränderungen über die Zeit) über Maximaldosis bis Abstand zwischen Infusionsende und Entbindung.

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