Gyn-Depesche 4/2005

Polyzystische Ovarien unter Valproinsäure

Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin heben durch ihre Leberenzym-erhöhende Aktivität die SHBG-Spiegel sowohl bei Männern als auch bei Frauen an, wodurch langfristig die Bioaktivität von Testosteron und Estradiol sinken und die Sexualfunktionen gestört werden können. Außerdem können diese Leberenzym-induzierenden Substanzen die Wirksamkeit von oralen Kontrazeptiva abschwächen. Valproinsäure kann bei Männern die Androgen-Konzentration absenken. Ob diese Effekte aber klinisch relevant für die reproduktiven Fähigkeiten sind, ist noch offen. Bei Frauen werden durch Valproinsäure häufig polyzystische Veränderungen der Ovarien induziert, die Serum-Testosteronwerte steigen an und es kommt zu Menstruationsstörungen. Assoziiert sind diese Nebenwirkungen häufig mit einer Gewichtszunahme. Um erste Hinweise auf eine Androgenisierung und damit verbundene, die Reproduktion betreffende Störungen durch die Gabe von Valproinsäure zu erhalten, sollte zunächst die Zykluslänge und das Gewicht der Patientin mit Beginn der Medikation überwacht werden. Biochemische Veränderungen können ggf. durch Bestimmung der Testosteronwerte verfolgt werden. Bieten diese Parameter genügend Hinweise (Menstruationszyklus länger als 35 Tage, Testosteron erhöht, Gewichtszunahme), kann eine transvaginale Ultraschalluntersuchung der Ovarien Klarheit schaffen. Durch Umstellung auf neuere Antiepileptika lassen sich die endokrinen Nebenwirkungen möglicherweise vermindern. Allerdings liegen hierzu noch nicht genügend Studienergebnisse vor. (bk)

Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin heben durch ihre Leberenzym-erhöhende Aktivität die SHBG-Spiegel sowohl bei Männern als auch bei Frauen an, wodurch langfristig die Bioaktivität von Testosteron und Estradiol sinken und die Sexualfunktionen gestört werden können. Außerdem können diese Leberenzym-induzierenden Substanzen die Wirksamkeit von oralen Kontrazeptiva abschwächen. Valproinsäure kann bei Männern die Androgen-Konzentration absenken. Ob diese Effekte aber klinisch relevant für die reproduktiven Fähigkeiten sind, ist noch offen. Bei Frauen werden durch Valproinsäure häufig polyzystische Veränderungen der Ovarien induziert, die Serum-Testosteronwerte steigen an und es kommt zu Menstruationsstörungen. Assoziiert sind diese Nebenwirkungen häufig mit einer Gewichtszunahme. Um erste Hinweise auf eine Androgenisierung und damit verbundene, die Reproduktion betreffende Störungen durch die Gabe von Valproinsäure zu erhalten, sollte zunächst die Zykluslänge und das Gewicht der Patientin mit Beginn der Medikation überwacht werden. Biochemische Veränderungen können ggf. durch Bestimmung der Testosteronwerte verfolgt werden. Bieten diese Parameter genügend Hinweise (Menstruationszyklus länger als 35 Tage, Testosteron erhöht, Gewichtszunahme), kann eine transvaginale Ultraschalluntersuchung der Ovarien Klarheit schaffen. Durch Umstellung auf neuere Antiepileptika lassen sich die endokrinen Nebenwirkungen möglicherweise vermindern. Allerdings liegen hierzu noch nicht genügend Studienergebnisse vor. (bk)

Quelle: Isojarvi, JL: Effect of antiepileptic drugs on reproductive endocrine function in individuals with epilepsy, Zeitschrift: CNS drugs, Ausgabe 19 (2005), Seiten: 207-223

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