Die kardiovaskulären Risiken von Frauen, die in der Schwangerschaft eine Präeklampsie entwickelten, steigen früher an, als bisher angenommen. In einer landesweiten Studie aus Dänemark war bereits sieben Jahre nach der Entbindung ein Anstieg von Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erkennen.
Dass eine Präeklampsie ein erster Hinweis auf drohende Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein kann, ist bekannt. Da die Frauen jung sind und Herzinfarkte und Schlaganfälle erst in einem höheren Lebensalter auftreten, werden die Risiken jedoch häufig nicht ernst genommen. Es gibt derzeit keine klaren Empfehlungen für präventive Maßnahmen. Eine bevölkerungsweite Studie aus Kopenhagen konnte nun zeigen, dass die Krankheitsrisiken bereits im ersten Jahrzehnt nach der Entbindung ansteigen.
Die Forschenden haben die Daten von 1,1 Mio. Frauen ausgewertet, die in den Jahren 1978 bis 2017 in Dänemark mindestens einmal schwanger waren. Bei 45.820 Frauen (4,0 %) kam es in der ersten Schwangerschaft zu einer Eklampsie. Wie die Analyse ergab, erlitten bis zu 2 % der Frauen mit Präeklampsie in ihrer ersten Schwangerschaft innerhalb von zwei Jahrzehnten nach der Entbindung einen Herzinfarkt oder Schlaganfall, im Vergleich zu 1,2 % der präeklampsiefreien Frauen.
Der Anstieg der kumulativen Inzidenzen wurde bereits sieben Jahre nach der Entbindung offensichtlich. Zehn Jahre nach der Entbindung erkrankten Frauen mit Präeklampsie vierfach häufiger an einem Herzinfarkt (HR 4,16; 95%-KI: 3,16–5,49) und dreimal häufiger an einem Schlaganfall (HR 2,59; 95%-KI: 2,04–3,28) als Frauen ohne Präeklampsie.
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